Cellulite - der Kampf um glatte Haut
Im Kampf um glatte Haut an Schenkeln und Po ist Frau auch bereit, einiges zu investieren. Geschäftemacher nutzen dies weidlich aus. Der Handel bietet zahlreiche Cremes und Apparaturen, die schnelle Abhilfe versprechen. Schlacken oder Säuren sollen damit ausgeschwemmt werden, spezielle Tees und Mixturen das Übel von innen beseitigen.
der Kampf um glatte Haut
Dass die Cellulite gemeinerweise fast ausschließlich Frauen betrifft, liegt am speziellen Aufbau ihrer Haut und an deren Reaktion auf die weiblichen Hormone: Die Lederhaut der Frauen ist elastischer und viel weniger derb als jene der Männer. In ihrer Unterhaut finden sich vermehrt Fettzellen. Kollagenfasern, die dort für Reißfestigkeit sorgen, lagern sich bei der Frau parallel nebeneinander, während sie beim Mann netzartig ineinander verwoben sind. Dadurch können sich wachsende Fettzellen zwischen den Kollagenfasern hindurchzwängen und werden an der Oberfläche sichtbar. So entsteht die noppige Struktur an den betroffenen Flächen.
Cellulite - eine ungerechte Laune der Natur?
Die Erhebungen der Orangenhaut sind also eigentlich nichts weiter als riesige Fettzellen, die vom Bindegewebe nicht mehr in der Unterhaut festgehalten werden konnten. Östrogen ist dafür verantwortlich, dass Frauen ihr Depotfett bevorzugt an Schenkeln und Po ablagern. Das Hormon sorgt außerdem für die beschriebene elastischere Textur der Kollagenfasern. Lipozyten, die fettspeichernden Zellen, werden zudem viel größer als bei Männern.
Hat sich die Cellulite erst einmal entwickelt, kommen Stoffwechselprobleme hinzu und verschlimmern die Situation noch: Aufgeblähte Fettzellen behindern den Abfluss von Lymphe und Blut, wodurch Wasser in das umliegende Gewebe abgepresst wird. Ergebnis: Die Haut ringsherum schwillt zusätzlich an. Frauen sollten sich von der Natur aber nicht allzu stiefmütterlich behandelt fühlen. Die gleichen Vorgänge sorgen auch dafür, dass die weibliche Haut viel zarter ist, extreme Formveränderungen wie bei einer Schwangerschaft leichter wegsteckt und sich aufgrund des vermehrten Unterhautfettgewebes viel weicher anfühlt als die der Männer. Die Kehrseite der Medaille ist Cellulite.
Schlechte Karten für rauchende Bewegungsmuffel
Veranlagung spielt bei der Cellulite eine große Rolle. Eine schwache Bindehautstruktur ist erblich und wesentliche Voraussetzung für das Phänomen. Auf dieser genetischen Basis sprechen Frauen dann mehr oder weniger stark auf andere
Einflussfaktoren an. Übergewicht steht dabei an erster Stelle. Je mehr Fett in den Lipozyten gespeichert ist, desto deutlicher treten diese hervor. Eine falsche Ernährung mit zu viel Kohlenhydraten und Fett steckt häufig hinter dem Problem.
Bewegungsmangel führt dazu, dass die Muskelmasse geringer und durch Fettgewebe ersetzt wird. Gleichzeitig erschlechtert sich die Durchblutung. Rauchen ist gleich doppelt an der Entstehung von Cellulite beteiligt: Nikotin verengt zum einen die Blutgefäße der Haut, was den Stoffwechsel in diesen Regionen drosselt, zum anderen wird direkt die Kollagenstruktur des Bindegewebes geschädigt. Krampfadern - ebenfalls eine Folge von Bindegewebsschwäche - behindern Blutfluss und toffwechsel. Der Stau in den Gefäßen führt zu Wasseransammlungen und zur Schwellung der Haut.
Fachleute diskutieren, ob sich zusätzliche Hormone wie die Anti-Baby-Pille fördernd auf die Entwicklung von Cellulite auswirken. Erwiesen ist das bislang aber nicht. Die Entwicklung verläuft in drei Stufen. In der ersten Stufe erkennt man Cellulite, wenn man die Haut an den betroffenen Stellen mit beiden Händen zusammenschiebt. Die typische Orangen-Struktur wird dadurch sichtbar. Im zweiten Stadium ist sie bereits bei Seitenlicht oder unter Muskelanspannung zu erkennen. Im dritten Stadium ist die Cellulite schließlich nicht mehr zu übersehen.