Chiropraktik
Der Chiroprakor diagnostiziert behandelt Störungen der Statik (Körperhaltung) und der Dynamik (Bewegungsablauf) des Bewegungsapparates und insbesondere der Wirbelsäule.
Die drei Behandlungsphasen der chiropraktischen Therapie:
Diagnose und Ursachenbestimmung
Der Körper eines Lebewesens zeigt durch eine bestimmte Symptomatik, dass er ein Leiden hat und dieses selbst oder mit fremder Hilfe beseitigen muss. Wichtig zur Lebenserhaltung ist nicht nur die Behebung der Symptome, sondern die grundsätzliche Bestimmung der Ursachen, die ein bestimmtes Leiden hervorrufen. Im Falle des Chiropraktors ist dessen Aufgabe, beim Patienten per Diagnosestellung die Beschwerden zu lindern, zu beheben und weitere Funktionsstörungen durch vorausgehende Ursachenforschung zu unterbinden. Je nach Komplexität eines Beschwerdebildes dauert diese Phase über Tage, Wochen oder Monate. Danach beginnt die eigentliche Therapie, in der der Therapeut seine Patienten über den optimalen Behandlungsplan, die Dauer sowie über die Erfolgschancen in Kenntnis setzt und diese gemeinsam mit ihm umsetzt.
Therapie und Regeneration
Sind die Beschwerden und Beeinträchtigungen erfolgreich therapiert, ist der Behandlungsprozess noch nicht abgeschlossen: Für eine tiefgreifende Regenerierung braucht es noch einige Zeit, bis die erwünschten Bewegungsabläufe wieder optimal vonstatten gehen können. Hier wird besonders deutlich, dass dem Chiropraktiker sehr daran gelegen ist, nicht einfach die Symptome auszuschalten, sondern den kompletten Heilungsprozess einzuleiten und eine dauerhafte Regeneration zu ermöglichen. Auch hier bewegt sich die Zeitspanne der Therapie je nach Komplexität des Krankheitsbildes.
Zunächst wird ein Patient gründlich untersucht, wobei dem Chiropraktor auch radiologische, klinische und labortechnische Mittel zur Verfügung stehen. Hierbei werden Funktionsstörungen entdeckt, die eine chiropraktische Behandlungsmethode ausschliessen. In diesem Fall muss ein weiterer Spezialarzt hinzu gezogen werden.
Die Chiropraktik wendet speziell auf das Krankheitsbild und den Patienten abgestimmte Handgriffe an: Mit geringem Kraftaufwand wird beispielsweise ein erkranktes Gelenk leicht überdehnt, ohne dass Gelenkteile wie Bänder, Kapseln oder Weichteile verletzt oder gar geschädigt werden. Bei den meisten Griffen ist ein Knacken im Gelenk zu hören. Dieser Moment kann, muss aber nicht unangenehm sein. Sofort oder bald danach verspürt der Patient eine erhebliche Besserung seiner Beschwerden.
Prophylaxe, Beratung und Betreuung
Den Abschluss einer erfolgreichen Chirotherapie bildet für den Chiropraktiker die Phase der Beratung und prophylaktischer Hinweise. In individuellen Gesprächen klärt er seine Patienten darüber auf, wie sie eine Wiederholung der Erkrankung vermeiden und sich stabilisieren können. Die Früherkennung von Funktionsstörungen des Muskel- und Gelenksapparates sowie die Minimierung des Verletzungsrisikos sind unverzichtbare Bestandteile der Therapie. Bezüglich des Patientenverhaltens in allen Lebensbereichen (Arbeit, Freizeit, Sport etc.) zeigt der Chiropraktor Massnahmen auf, was ein Patient aktiv betreiben respektive unbedingt vermeiden sollte. Dadurch wird ein maximaler Grad an wiedergewonnener Lebensfreude und Gesundheit erreicht. Je nach Schweregrad der Erkrankung und Therapieerfolg kann der Patient noch für eine gewisse Dauer unter Beobachtung des Therapeuten bleiben.
«Bei Rückenweh zum Chiropraktor!» ist eine bewährte Formel.
Anwendungsgebiete im Überblick
Neben Rückenschmerzen behandelt der Chiropraktor eine grosse Zahl weiterer Beschwerden, die ihren Ursprung oft in der Wirbelsäule haben.
- Ausstrahlungsschmerzen in Armen und Beinen
- Beckenverwringung (ISG-Syndrom)
- Belastungabklärungen für Schule, Beruf und Sport
- Blockierungen von Wirbel- und Rippengelenken
- Haltungs- und Gangabklärungen
- Hand- und Handgelenkbeschwerden
- Innere Organe: In bestimmten Fällen kann der Chiropraktor mit
neurophysiologischen Reflexen zum Beispiel Herz-, Verdauungs-, -
Atmungs-, Kreislauffunktionen günstig beeinflussen.
- Kiefergelenkbeschwerden (Blockierungen)
- Pseudoangina pectoris: Schmerzen in der Herzgegend, ohne dass eine Erkrankung des Herzens festgestellt werden kann
- Schwindel: Häufig hängt Schwindel mit Reizungen der oberen Halswirbelsäule zusammen.
- Schulter- und Schulterblattschmerzen
- Skoliose (Verkrümmung der Wirbelsäule zur Seite)
- Tennis- und Golferellenbogen
- Zähneknirschen bei Kiefergelenkproblemen