Fluoride
Fluoride werden zur Gruppe der Spurenelemente gezählt und sind damit wichtiger Bestandteil des menschlichen Körpers. Sie werden vor allem zum Aufbau von Knochen und Zähnen benötigt.
Was genau sind Fluoride?
Fluoride
werden zur Gruppe der Spurenelemente gezählt und sind damit wichtiger
Bestandteil des menschlichen Körpers. Sie werden vor allem zum Aufbau
von Knochen und Zähnen benötigt. Natürliche Fluorid-Quellen sind
Nahrungsmittel wie Ölsardinen, Fleisch, Fisch und Mineralwasser sowie
Schwarztee. Da Fluorid in einigen Ländern wie Deutschland beispielsweise
nicht in der erforderlichen Menge im Trinkwasser enthalten ist, gibt es
hier seit etwa zehn Jahren Speisesalz, dem Fluorid zugefügt wurde. Auf
diese Weise erhalten die Zähne regelmäßig eine Fluoridzufuhr.
Außerdem
werden zur Kariesvorsorge Fluoride in Zahncremes und –pasten
eingesetzt. Die tägliche Zahnpflege mit fluoridhaltigen Pasten hilft,
Karies zu vermeiden. Fluorid wirkt dabei auf der Zahnoberfläche und
festigt so den Zahnschmelz.
Wie wirken Fluoride?
Fluoride
sind Mineralsalze des Fluors, sogenannte Spurenelemente. In dieser
Eigenschaft können sie die Demineralisierung des Zahnschmelzes durch
Plaque-Bakterien hemmen.
Im Mund vermehren sich Plaque-Keime
unter bestimmten Bedingungen wie vermehrtem Zucker- oder
Kohlenhydratkonsum. Streptokokkus mutans Bakterien verstoffwechseln
diese zu Säuren, welche das Zahnhartgewebe entmineralisieren und damit
angreifen. Dieser Vorgang wird durch Fluorid gehemmt. Der Stoffwechsel
der Bakterien und damit die Säureproduktion können nur eingeschränkt
stattfinden, wodurch sich die Demineralisierung nur in geringem Umfang
ereignet. Daher kommt es nur noch zu unwesentlichem Herauslösen von
Mineralstoffen aus dem Zahnschmelz, die Zahnoberfläche bleibt glatt und
der Zahn somit insgesamt widerstandsfähiger.
Zusätzlich hilft Fluorid dabei, die fehlenden Mineralstoffe des Zahnschmelzes zu ersetzen.
Können Fluoride schädlich sein?
Fluoride
können schädlich sein, wenn man sie in zu großen Mengen einnimmt, es
also zu einer Überdosierung kommt. So muss man beispielsweise im Falle
einer Einnahme von Fluoridtabletten die anderen täglichen Fluoridquellen
wie Zahnpasta oder vom Zahnarzt auf die Zähne aufgetragenen Fluoridlack
genauso beachten und einrechnen wie mit Fluorid versetztes
Haushaltssalz.
Zeichen einer Überdosierung können weißlich bis
bräunliche Flecken auf dem Zahnschmelz sein, die vor allem während der
Zahnentwicklung entstehen. Wird über den Verdauungstrakt plötzlich eine
extrem hohe Menge an Fluorid aufgenommen, kann es zur akuten
Fluorid-Vergiftung kommen, welche Erbrechen oder Krämpfe auslöst.
Fluoridbedarf / Fluoridkonzentration
Der
Bedarf eines Erwachsenen liegt bei ungefähr 2,9 – 3,8 mg, der eines
Kindes unter 15 Jahren bei circa 0,5 bis 3,0 mg. Kleinkinder sollten
eine tägliche Dosis von 0,25 bis 0,5 mg nicht überschreiten.
Dementsprechend
sind Zahncremes für Kinder anders dosiert als die für Erwachsene. Damit
die Fluoridmenge keine negativen Auswirkungen hat, sollte darauf
geachtet werden, dass Kinder die Zahnpasta möglichst nicht verschlucken.
Im Alter von 2 bis 3 Jahren werden bis zu 60 % und bis zum Schulalter
noch ungefähr 30 % der Zahnpasta verschluckt. Daher sollte besondere
Vorsicht zum einen darauf gelegt werden, dass die Fluorid-Konzentration
in den Zahncremes des Kindes nicht zu hoch ist und zum anderen, dass
diese möglichst nicht den Geschmack von Süßigkeiten oder süßen Früchten
aufweist und damit zum Schlucken verleitet.
Kleine Kinder
sollten deshalb auch nur einmal täglich die Zähne mit einer
fluoridhaltigen Zahnpasta putzen. Ab dem Durchbruch der ersten
bleibenden Zähne kann zweimal täglich - auch bereits mit einer Zahncreme
für Erwachsene - geputzt werden.
Kann eine Fluoridzufuhr nicht
anhand einer entsprechenden Zahnpasta erfolgen, gibt es die Möglichkeit
der Einnahme von Fluoridtabletten. Diese sollte jedoch unbedingt mit dem
Zahnarzt abgestimmt sein. Die Tabletten sollten möglichst langsam im
Mund zergehen, damit die Mineralien auf dem Zahnschmelz ihre Wirkung
entfalten können. Um Karies zu verhindern können die Zähne
außerdem auch mit einem fluoridhaltigen Lack oder Gel überzogen werden.
Diese Behandlung wird vom Zahnarzt durchgeführt und ist schmerzfrei.
Zahnversiegelung, Fluoridgelee und Fluoridlack
Neben der täglichen Zahnpflege mit Zahnpasta und Bürste gibt es verschiedene Möglichkeiten, Zähne und Zahnschmelz zu stärken. So können Kinder und Erwachsene den Zahnschmelz durch die Anwendung eines Fluoridgelees stärken, mit dem die Zähne einmal wöchentlich zusätzlich geputzt werden. Die Fluoridkonzentration dieser Gelees ist sehr viel höher, als die einer normalen Zahnpasta. Die Zähne werden mit dem Gel wie gewöhnlich sehr sorgfältig gebürstet. Danach wird der Mund allerdings nicht ausgespült, das auf der Zunge befindliche Gel wird lediglich ausgespuckt. So haftet das Gel auf den Zähnen stärkt den Zahnschmelz.
Bei besonderer Kariesanfälligkeit besteht die Möglichkeit, die Zähne mit einem Fluoridlack zu überziehen. Dieser Schutzlack wird in der Zahnarztpraxis aufgetragen und haftet einige Stunden bis Tage auf den Zähnen. In dieser Zeit werden die Fluorid-Mineralien vom Zahnschmelz aufgenommen, was ihn widerstandsfähiger und kräftiger macht.
Eine Zahnversiegelung ist vor allem für Kinder sehr sinnvoll. Ihre Zähne sind noch nicht abgenutzt und haben deshalb vor allem an den Kauflächen der Backenzähne oft tiefe Rillen und Einkerbungen (Fissuren). Hier besteht ein erhöhtes Kariesrisiko. Bereits kurz nach dem Durchbruch können Kinder-zähne versiegelt werden. Zunächst wird dabei die Zahnoberfläche mithilfe eines Pulverstrahlgerätes gründlich gereinigt, bis die Zahnoberfläche komplett sauber und trocken ist.
Im nächsten Schritt werden die Zähne sehr kurz mit einer Säurebehandlung auf die Versiegelung vorbereitet. Diese Behandlung ist gänzlich unschädlich und dient der besseren Verbindung des Versiegelungs-kunststoffs mit den Zähnen. Die Zahnversiegelung bleibt dann über Jahre erhalten und kann an Verschleißstellen bei Bedarf nachversiegelt werden.
Generell sollten Sie sich in Sachen Vorsorge, Zahngesundheit und Maßnahmen zur Stärkung des Zahnschmelzes von Ihrem Zahnarzt beraten lassen. Er wird die für Sie individuell geeignete Lösung finden.