Kapartunnelsyndrom (CTS)
Innerhalb der acht Handgelenkknochen und einem Gebilde von Bändern befindet sich der Karpaltunnel – die Stelle, an der Sehnen und Nerven das Handgelenk durchlaufen.
Innerhalb der acht Handgelenkknochen und einem Gebilde von Bändern befindet sich der Karpaltunnel – die Stelle, an der Sehnen und Nerven das Handgelenk durchlaufen. Die Beugesehnen und der Nervus medianus führen durch diesen Durchgang hindurch. Dieser Nerv befindet sich genau unter den Bändern und leitet die Reize von Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger und der Hälfte des Ringfingers. Ebenso ist er entscheidend für die Muskelkraft der Daumenballen.
Kapartunnelsyndrom - Ursachen und Symptome
Sämtliche Ursachen, die eine Schwellung im Karpaltunnel auslösen oder fördern, sind meist auch die Ursachen für das Karpaltunnelsyndrom: Nach Verletzungen, bei rheumatoider Arthritis, Gicht, Diabetes mellitus, Tumoren, Überlastung oder Fehlbelastung der Handgelenke, in der Schwangerschaft oder auch bei der recht selten auftretenden Sklerodermie (Hautverhärtung) kann eine innere Druckerhöhung im Handgelenk entstehen. In der Folge wird der Nervus medianus im Karpaltunnel zusammengedrückt. Dadurch kommt es oft zu einer schwächeren Durchblutung und damit zu Sensibilitätsstörungen wie Taubheitsgefühl und Kribbeln in einem oder mehreren Fingern.
Wird der Druck nicht behoben, kann dies zu schweren Gefühlsbeeinträchtigungen und sogar zum Muskelschwund im Bereich des Daumenballen führen. Manche Patienten verspüren auch brennende Schmerzen, in den häufigsten Fällen treten diese Symptome während der Nacht oder bei über längere Zeit unveränderter Position der Hand auf: beispielsweise beim Lesen, Schreiben oder beim Autofahren. Diese Tätigkeiten engen den Karpaltunnel beim Beugen und Strecken des Handgelenks ein.
Generell gilt es, so früh wie möglich ein Vorliegen des Karpaltunnelsyndroms festzustellen bzw. auszuschliessen. Nur dann können schwere Nervenschädigungen verhindert oder gebessert werden.
Die konservative Therapie beim Karpaltunnelsyndrom
ist angezeigt, wenn sich die Symptome nur über kürzere Zeit zeigen und die Schmerzen sich in Grenzen halten. Vor allem junge Patienten und Schwangere genesen bereits kurz nach der konservativen Therapie bzw. nach der Entbindung. Vom Orthopäden wird eine
spezielle Schiene verordnet, welche die Hand leicht streckt und in Ruhestellung hält. In vielen Fällen genügt es, wenn der Patient die Schiene nur über Nacht trägt.
Ruhigstellung: Die Tätigkeiten und Bewegungen (Überlastung oder Fehlbelastung der Handgelenke), die das Karpaltunnelsyndrom ausgelöst haben, sollten weitestgehend vermieden werden. So kann es zum Abschwellen des gereizten Gewebes kommen. Sollte die Ruhigstellung nicht zum zufrieden stellenden Ergebnis geführt haben, kann der Arzt – ein Orthopäde oder ein Handchirurg – dem Patienten eine
Kortisonspritze verabreichen.