Osteopathie bei Kopfschmerzen
Wird ein Patient wegen Kopfschmerzen mit oder ohne Schwindelgefühl bzw. umgekehrt beim Osteopathen vorstellig, führt dieser die eingehende Untersuchung mit tastenden Händen und speziellen Handgriffen durch.
Als Volkskrankheit gelten nicht nur Rückenschmerzen, sondern auch Kopfschmerzen. In der Medizin ist es oft schwierig, die konkreten Ursachen dafür herauszufinden. Statt auf die Gabe von Schmerzmitteln setzt die Osteopathie darauf, die auslösenden Faktoren in den Zusammenhängen des Körpers zu suchen.
So finden viele enttäuschte Patienten erst nach langer Odyssee durch manche Arztpraxen den Weg zum Osteopathen. Er kann die Sehnsucht nach Besserung nicht nur wecken, sondern erstaunlich oft auch erfüllen.
Kopfschmerzen haben viele Gesichter und Formen – heutzutage werden sie in zweierlei Arten aufgeteilt: Der primäre und der sekundäre Kopfschmerz. Der primäre Kopfschmerz ist ursächlich kaum zu klären, hier gilt der Schmerz an sich als Krankheitsbild. Dazu gehören unter anderem die gefürchtete Migräne und der Spannungskopfschmerz. Der sekundäre Kopfschmerz folgt meist auf vorausgehende Ereignisse wie z. B. Stürze auf den Kopf, Schädelverletzungen, Erkrankungen von Gefässen oder Störungen des Stoffwechsels.
Der Osteopath wird nun versuchen, die Art der Kopfschmerzen zu klassifizieren. Dabei sind bildgebende Verfahren wie CT (Computertomografie) oder MRT (Magnetresonanztomografie) nützlich, damit er organische Schäden ausschliessen kann.
Mit der osteopathischen Behandlungsweise kann herausgefunden werden, ob die Ursache der Kopfschmerzen in einem ganz anderen Bereich des Körpers liegt, z. B. in den Rückenwirbeln, in den Kiefergelenken oder in den Kniegelenken. Auslöser sind oft auch eingeklemmte Nervenbahnen oder Funktionsstörungen der Rückenmarkshäute und Hirnhäute. Letztere führen zu Durchblutungsstörungen des Kopfes.
Mit der vorsichtig tastenden Untersuchung findet der Osteopath heraus, wo die fehlende Balance im grossen Zusammenspiel des Körpers liegt. Zu den oben beschriebenen Arten von Kopfschmerzen kommt in manchen Fällen auch ein Schwindelgefühl hinzu. Einzelne Patienten klagen auch über Schwindelanfälle ohne Kopfschmerzen. Für die verschiedenen Arten von Schwindel können Durchblutungsstörungen verantwortlich sein, dies auch oft im Falle eines Ohrgeräusches (Tinnitus). Beim Tinnitus liegen die Durchblutungsstörungen im Innenohr. Die Durchblutungsstörungen wiederum können aufgrund von blockierten Halswirbeln auftreten.
Wird ein Patient wegen Kopfschmerzen mit oder ohne Schwindelgefühl bzw. umgekehrt beim Osteopathen vorstellig, führt dieser die eingehende Untersuchung mit tastenden Händen und speziellen Handgriffen durch. Hierbei kommt hauptsächlich der kraniosakrale Bereich der Osteopathie zur Wirkung: der Rhythmus der Flüssigkeiten im Gehirn und im Rückenmark wird überprüft, ebenso die Beweglichkeit der Schädelknochen. Die Osteopathie besagt, dass Schädelknochen auch beim erwachsenen Menschen beweglich sind.
Gewöhnlich findet die kraniosakrale Behandlung für den Patienten auf dem Rücken liegend statt. Der Osteopath führt vorsichtige Tastbewegungen mit minimaler Druckausübung am Kopf des Patienten aus und entscheidet daraufhin, in welcher Richtung und in welchem kraniosakralen Rhythmus die Reaktionen des Patienten erfolgen. Dieser Vorgang wird vom Osteopathen so lange wiederholt, bis er den optimalen kraniosakralen Rhythmus und eine zufriedenstellende Beweglichkeit der Schädelknochen erreicht hat. Möglicherweise muss der Patient auch von der Rücken- in die Seitenlage wechseln. Die Behandlungsdauer beträgt etwa eine Stunde.