Zahnärztliche Vorsorge
Bei richtiger Ernährung und guter Pflege können Zähne bis ins hohe Alter gesund bleiben. Deshalb ist es auch unerlässlich, regelmäßig zur Kontrolluntersuchung zu gehen.
Regelmäßige Vorsorge
Bei
richtiger Ernährung und guter Pflege können Zähne bis ins hohe Alter
gesund bleiben. Deshalb ist es auch unerlässlich, regelmäßig zur
Kontrolluntersuchung zu gehen. Selbst wenn Sie zu den vielen Menschen
gehören, bei denen ein anstehender Zahnarztbesuch ein unangenehmes
Gefühl, vielleicht sogar Angst auslöst, sollten Sie daran denken, dass
Vorsorgeuntersuchungen noch das kleinere Übel sind.
Durch
regelmäßige Kontrolle, am besten zweimal pro Jahr, können eventuell
entstehende Karies-infektionen oder Parodontitis bereits im
Anfangsstadium erkannt und behandelt werden. So kann man schmerzhaftes
Bohren oder langfristige Sanierungen ganz leicht vermeiden. Außerdem
entsteht durch die regelmäßigen Zahnarztbesuche so etwas wie eine
Gewohnheit. Die Angst wird sich verringern, je besser Sie Praxis und
Zahnarztteam kennenlernen. Und erwiesenermaßen haben Menschen, die ihre
Zähne zweimal im Jahr kontrollieren lassen, deutlich weniger Zahnersatz
oder Karies.
Fragen über Fragen
Vor der
Untersuchung findet ein Gespräch statt, durch das sich der Zahnarzt
möglichst detailliert über eventuell vorhandene Beschwerden informieren
möchte. Bestehen Zahnschmerzen? In einem einzelnen Zahn oder allgemein?
Schmerzen beim Kauen oder vielleicht beim Genuss von süßen, sauren oder
besonders kalten Speisen? Tritt nach dem Zähneputzen häufig
Zahnfleischbluten auf? Diese oder ähnliche Fragen helfen dem Zahnarzt,
Ihre Beschwerden einzugrenzen und die erforderlichen Behandlungsschritte
festzulegen.
In vielen Zahnarztpraxen gibt es heute ebenfalls
Fragebögen, die der Patient beim ersten Besuch ausfüllen kann. Diese
Bögen sollten Sie unbedingt beantworten. So ausführlich wir möglich und
ehrlich, denn Sie helfen dem Praxisteam, die Untersuchungen individuell
anzupassen. Außerdem ermöglichen sie es dem Zahnarzt beispielsweise, Ihr
Kariesrisiko anhand Ihrer Ernährungsgewohn-heiten einzuschätzen. Auch
chronische Krankheiten wie Asthma oder Diabetes erfordern spezielle
Sorgfalt. Obwohl es vielleicht schwerfällt, sollten auch Dinge wie
Alkoholabhängigkeit oder regelmäßige Tabletteneinnahmen angegeben
werden. Alkoholkranke haben oft das Problem, das lokale Betäubungsmittel
nur in verstärkter Dosis wirken, sie brauchen daher stärkere
Schmerzbe-täubungsspritzen. Auch Blutgerinnungsstörungen oder
Medikamente, die blutverdünnend wirken, bedürfen einer Rücksprache mit
Haus- und Zahnarzt.
Untersuchung
Nach dem
Gespräch folgt der Blick in den Mund. Zähne und Zahnfleisch werden genau
untersucht. Mithilfe eines kleinen Spiegels kann der Zahnarzt auch
Zwischenräume und die Rückseite der Zähne kontrollieren. Der Zahnschmelz
wird mit einer kleinen Metallsonde überprüft. Dabei wird festgestellt,
wie fest der Zahnschmelz ist beziehungsweise ob kariesbedingt
Zahnerweichungen vorliegen. Während der Untersuchung dokumentiert die
Zahnarzthelferin den Zustand des Gebisses.
Anschließend werden
vorhandene Zahnbeläge geprüft. Sind sie noch weich, können sie ohne
weiteres entfernt werden. Hat sich bereits harter Zahnstein gebildet,
wird dieser nach der Untersuchung von der Zahnarzthelferin entfernt. Ist
ein Zahn angegriffen, führt der Zahnarzt eine Vitalitätsprüfung mit
einem in Flüssigkeit getränkten Wattebausch durch. Ist der Nerv intakt,
wird die Berührung wahrgenommen.
Im nächsten Schritt erfolgt die
Untersuchung des Zahnfleischs. Sind Zahnfleischtaschen oder rote Stellen
vorhanden, prüft der Zahnarzt diese sorgfältig mit speziellen Sonden.
Bei Entzündungen kann die Sonde tiefer in die Zahnfleischtasche
eindringen als im gesunden Zustand. Außerdem blutet entzündetes
Zahnfleisch bereits bei leichter Berührung. Auch diese Untersuchungsergebnisse werden dokumentiert.
Röntgen beim Gebiss
Um
unsichtbare Kariesinfektionen, Zahnwurzelentzündungen oder die Ursache
von Kieferschmerzen festzustellen, besteht die Möglichkeit,
Röntgenaufnahmen zu erstellen. Dies ist heute viel unkomplizierter als
noch vor einigen Jahren, da die Röntgenaufnahmen meist digital erstellt
werden. Somit ist der Patient einer deutlich geringeren
Strahlenbelastung ausgesetzt und darüber hinaus können die Bilder
nachbearbeitet werden, so dass es kaum noch vorkommt, dass eine Aufnahme
wiederholt werden muss.
Sollen nur bestimmte Stellen oder Zähne
genauer untersucht werden, können Einzelaufnahmen erstellt werden. Hier
ist der Zustand eines einzelnen Zahns, Inlays, einer Zahnfüllung oder
Krone zu sehen. Versteckte Kariesinfektionen sind auf dem Röntgenbild
allerdings erst dann erkennbar, wenn sie relativ weit fortgeschritten
sind und bereits etwa 30 Prozent des Zahns entmineralisiert wurden.
Gerade
wenn ein Patient neu in eine Zahnarztpraxis kommt, ist es sinnvoll,
eine sogenannte Panoramaaufnahme aller Zähne des Ober- und Unterkiefers
zu erstellen, damit sich der neue Zahnarzt einen Überblick über den
Zustand von Zähnen und Zahnersatz machen kann. Bei dieser Aufnahme fährt
eine Kamera in Mundhöhe um den Kopf herum und erstellt so ein
Gesamtbild. Entzündungen oder versteckte Kariesinfektionen sowie die
Verankerung von Implantaten und Zahnersatz sind hier sichtbar. Ebenso
erkennt der Zahnarzt auf einen Blick, ob alle Zähne vorhanden sind oder
einzelne Zähne eventuell noch fehlen, weil sie noch nicht durchgebrochen
beziehungsweise nicht angelegt sind.
Funktionsanalyse des Gebisses
Um
Probleme oder Fehlfunktionen im Zusammenwirken von Zähnen, Zahnfleisch,
Kiefer, Kieferngelenk und Kaumuskeln zu bewerten, stehen verschiedene
Funktionsanalysen zur Auswahl. Diese sind nicht Teil einer
routinemäßigen Untersuchung sondern werden nur bei Bedarf durchge-führt.
Unter anderem bei Kiefergelenksschmerzen oder Muskelerkrankungen im
Mund- oder Gesichtsbereich sowie vor kieferorthopädischen Behandlungen.
Dabei
werden unter anderem das Kiefergelenk und die Beweglichkeit des
Unterkiefers untersucht. Zahnfehlstellungen oder zu hohe Füllungen und
Zähne können zu einer Fehlfunktion von Kiefer und Kaumuskeln führen. Das
Abtasten des Kiefergelenks auf Verhärtungen oder Anfertigen eines
Gebissabdrucks zur Untersuchung im Labor können bereits deutliche
Hinweise erbringen. Zusätzlich können Röntgenbilder von Kiefer- und
Kiefergelenk erstellt werden. Meist spielen mehrere Faktoren eine Rolle,
wenn es zu einer Fehlfunktion beziehungsweise Fehlbelastung kommt.
Daher ist es sinnvoll, nach umfassender Untersuchung geeignete
Behandlungen zu kombinieren. Zum Beispiel können überstehende Zähne
abgeschliffen und anschließend mehrmals eine spezielle Kranken-gymnastik
für Kiefer und Kaumuskeln durchgeführt werden