Zahnimplantate in Österreich

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Zahnimplantate

Unter Zahnimplantaten versteht man eine Art Schraube, meist aus Titan gefertigt, die in den Kiefer-knochen eingesetzt wird und dort verwächst.

Unter Zahnimplantaten versteht man eine Art Schraube, meist aus Titan gefertigt, die in den Kiefer-knochen eingesetzt wird und dort verwächst. Hierfür ist ein chirurgischer Eingriff erforderlich. Die im Knochen eingesetzte Schraube dient als künstliche Zahnwurzel. Sie kann zylindrisch oder schrauben-förmig ausgebildet sein und besitzt eine raue Oberfläche. Implantate dienen zur Befestigung von Zahnersatz wie Kronen, Brücken oder Prothesen. Damit sind sie geeignet, einzelne Zähne zu ersetzten oder zu ergänzen sowie Lücken zu füllen.

Vor- und Nachteile von Zahnimplantaten

Grundsätzlich ist wohl jeder daran interessiert, gesunde Zahnsubstanz so weit wie möglich zu erhalten. Gegenüber Kronen oder Brücken haben Implantate den Vorteil, dass gesunde Nachbar-zähne nicht beschliffen werden müssen, somit wird die Zahnsubstanz geschont. Außerdem werden bereits verwachsene Implantate nicht mehr als Fremdkörper wahrgenommen, was das Wohlbe-finden des Patienten deutlich erhöht. Darüber hinaus sitzt Implantat-gestützter Zahnersatz in der Regel besonders gut und fest, was sich auch auf die Kaufunktion sehr positiv auswirkt.

Bei älteren Menschen besteht ein weiterer, nicht zu vernachlässigender Vorteil darin, dass durch den auf den Kiefer ausgeübten Druck einer Rückbildung des Kieferknochens entgegengewirkt wird. Im Gegensatz zur Prothese kann anhand von Implantaten somit das altersbedingte Schrumpfen des Kieferknochens verhindert oder zumindest gehemmt werden.

Als Nachteile eines Implantats muss man die hohen Kosten sowie allgemeine Risiken anführen, die aufgrund des unumgänglichen chirurgischen Eingriffs bestehen.

Für wen sind Implantate geeignet?

Ob Implantate für Sie geeignet sind, muss individuell abgeklärt werden. Grundsätzlich müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, damit der Einsatz von Implantaten erfolgsversprechend ist. So ist es unbedingt erforderlich, dass der Kieferknochen stark genug ausgeprägt ist. Vor allem im Bereich des Oberkiefers haben viele Menschen einen zu dünnen Knochen, in dem das Implantat nicht hält.

Außerdem muss der Zahnarzt prüfen, wie die Nervenbahnen im Knochen verlaufen. Bei ungünstiger Lage kann kein Implantat eingesetzt werden, da dies nur Probleme verursachen würde.

Menschen, die unter Bruxismus (Zähneknirschen) leiden, müssen darauf achten, nachts unbedingt eine Kunststoffschiene zu tragen, damit durch den übermäßigen Aufpressdruck auch langfristig keine Beschwerden entstehen.

Für wen sind Implantate nicht geeignet?

Der Einsatz von Implantaten ist für Kinder nicht geeignet, bei Jugendlichen umstritten. Rauchen hemmt erwiesenermaßen den Heilungsprozess, weshalb Sie als Raucher genau abwägen sollten, ob ein Implantat tatsächlich die geeignete Zahnersatz-Variante für Sie ist. Schwangere und Menschen mit Knochen-/Stoffwechselstörung oder Erkrankungen des Immunsystems sollten auf Implantate verzichten und geeignete Alternativen wählen.

Zu diesen Erkrankungen zählen beispielsweise Osteoporose (Knochenschwund), Rheuma, bestimmte Tumore, welche zur Schwächung des Kieferknochens führen und Morbus Paget. Um eine komplette Abheilung ohne Komplikationen gewährleisten zu können, sollten auch Personen, die Bisphosph-onate (Arzneimittel zum Knochenaufbau) einnehmen müssen, besser auf Implantate verzichten.

Ferner rät die Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kiefernheilkunde Menschen mit geschwächtem Immunsystem (durch Krankheiten wie Diabetes, Aids oder Medikamente wie Chemotherapeutika, Antidepressiva oder regelmäßige Kortisoneinnahme) davon ab, Implantate als Zahnersatz in Erwägung zu ziehen, da die Infektionsgefahr in diesen Fällen zu hoch ist. Weitere Risikogruppen sind außerdem Drogenabhängige und Menschen mit gestörter Blutgerinnung.

Vorgehensweise

Damit eine Zahnimplantation ohne Schwierigkeiten verläuft und erfolgreich abgeschlossen werden kann, ist es wichtig, im Vorfeld eine umfassende Beratung und Planung durchzuführen. Anschließend erfolgt eine gründliche Untersuchung und Analyse von Kieferknochen, Mundhöhle und Zahnfleisch. Eventuell muss vorab eine Behandlung zur Verstärkung des Kieferknochens durchgeführt werden.

Vor dem Einsetzen eines Implantats müssen natürlich eventuell vorhandene Entzündungen oder Infektionen des Zahnfleischs dauerhaft behoben und Karies der Nachbarzähne beseitigt sein. Dann kann das Implantat in den Kieferknochen eingesetzt werden. Hierzu wird das Zahnfleisch geöffnet und ein Loch in den Knochen gebohrt, das Implantat eingesetzt und anschließend wird das Zahn-fleisch über dem Implantat vernäht. Für etwa drei (Unterkiefer) bis sechs Monate (Oberkiefer) heilt die Wunde nun, bevor das Implantat erneut freigelegt und der Zahnersatz daran befestigt wird. Hierfür eignen sich Kronen, Brücken oder Prothesen.

Sonderfall Sofortimplantation

Wenn Kieferknochen und Zahnbett nach der Extraktion eines Zahns komplett entzündungsfrei sind, ist es möglich, sofort ein Implantat in die entstandene Lücke einzusetzen. Zum Schutz wird gleich im Anschluss eine provisorische Krone aufgeschraubt. Allerdings sollte dieses Implantat die erste Zeit lediglich sehr vorsichtig belastet werden. Der Heilungsprozess dauert auch hier seine Zeit. Für das Einwachsen in den Kieferknochen und eine starke Knochenstruktur allerdings kann eine Sofort-implantation von Vorteil sein.

Kann der Eingriff scheitern?

Bestehen bestimmte Erkrankungen oder gehört der Patient zur Risikogruppe der Raucher oder Diabetiker, ist es nicht auszuschließen, dass die Implantation misslingt und die Wunde nicht richtig verheilt beziehungsweise sich entzündet. Aber auch bei anderen Menschen kann es vorkommen, dass die Heilung der Wunde aufgrund von Durchblutungsstörungen des Kieferknochens oder auch frühzeitiger, zu starker Belastung, nicht zufriedenstellend verläuft.

In diesen Fällen kann ein Zweiteingriff erfolgen, dessen Kosten allerdings nicht von der Krankenkasse übernommen werden, oder das Implantat wird durch eine Alternative ersetzt.

In der Anfangsphase besteht darüber hinaus auch eine erhöhte Gefahr von Infektionen oder Parodontitis aufgrund von schlechter Mundhygiene. Gerade in der Heilungsphase ist daher eine gewissenhafte Reinigung von Zähnen, Zunge und Zahnfleisch von großer Wichtigkeit.

In Bezug auf die Eignung des Zahnarztes ist es auch hier selbstverständlich so, dass Erfahrung und Routine dazu beitragen, das generelle Risiko zu verringern. Zahnärzte, die eine Zusatzausbildung absolviert oder ein Zertifikat über eine fachspezifische Weiterbildung erworben haben, sind sicherlich vertrauenswürdig.

Pflege und Reinigung

Sind Implantate eingesetzt, sollte ähnlich wie bei anderem Zahnersatz besonders auf die Zwischen-raumpflege gesteigerten Wert gelegt werden. Um Infektionen, Parodontitis oder Karies an Neben-zähnen zu verhindern, müssen Speisereste und Beläge unbedingt gründlich entfernt werden.

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